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Dark Sky Burial: V.I.T.R.I.O.L. (Review)
Artist: | Dark Sky Burial |
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Album: | V.I.T.R.I.O.L. |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Experimental Electronica |
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Label: | Consouling Sounds | |
Spieldauer: | 44:20 | |
Erschienen: | 13.12.2024 | |
Website: | [Link] |
Shane Embury, seines Zeichens vornehmlich als einer der Köpfe von NAPALM DEATH, BRUJERIA und TRONOS bekannt, kehrt unter dem Banner DARK SKY BURIAL den eigenen Kreativkeller aus und fördert dabei Interessantes zutage. „V.I.T.R.I.O.L.“ bietet Musik zwischen Ambient und elektronischen Versatzstücken, die weit weg vom Extrem-Krach seiner übrigen Combos ist.
Stattdessen wirkt „V.I.T.R.I.O.L.“ elegisch und introspektiv. Die Musik lädt dazu ein sich in ihr fallen zu lassen, wühlt die eigene Gefühlsebene aber auch gehörig auf. Dabei trifft musikalische Dunkelheit (z.B. in „Vincit Qui Set Vincit“) auf verkappte Jazz-Anleihen (im Opener „Decay is the Matrix of Fertility“ erklingt sogar ein freizügig agierendes Saxofon), wobei sich die Musik unterkühlt und nervenaufreibend durch eine Art Klangirrgarten windet.
Stücke wie „Beware your Subconcious Destroyer“ machen ihrem Namen mit blechernen Sounds und diffus beklemmender Atmosphäre alle Ehre und schlängeln sich teilweise bedrückend intensiv durch die Hirnwindungen des Hörers.
Dass dabei stets ein gewisser Stoizismus in Sachen Sounds auszumachen ist, unterstreicht die beklemmende Aura von „V.I.T.R.I.O.L.“ und erinnert in manchem Moment an eine abgeschwächte Version diverser Aggrotech-Künstler (die Stimmung von „Embrace the Shadow“, oder das Soundgerüst von „Mind Rat“ würden mit aggressiveren Beats auch gut zu einer Truppe wie CENTHRON passen). Allerdings geht Shane Embury mit DARK SKY BURIAL wesentlich introspektiver ans Werk, als das bei dem genannten Genre der Fall ist.
Nachdem „De Omnibus Dubitandum Est“, eingedenk orgelähnlicher Klänge, in Teilen regelrecht lichtdurchflutet erscheint, lässt „The Vertical Labyrinth“ asiatisch angehauchte Sounds zu. Allerdings wirken die Rhythmen stoisch, ähneln ab und zu gar dem Stampfen von Marschmusik, wodurch sich wieder eine unterschwellig bedrückende Aura breitmacht, die den nervenzerrenden Aspekt dieser Musik zum Abschluss nochmal nach außen kehrt.
FAZIT: DARK SKY BURIALs „V.I.T.R.I.O.L.“ birgt atmosphärische Tiefe und kehrt in gewisser Weise einige, bisher weniger offensichtliche Aspekte von Shane Emburys künstlerischer Persönlichkeit nach außen. Denn anstatt (wie bei seinen bekannteren anderen Bands) auf offensiven Radau und musikalische Aggression zu setzen, wirkt dieses Sammelsurium elektronischer Musik experimentell und eher introvertiert. Gleichzeitig schwingt in den Stücken eine Rauheit, ja, fast Trübsal mit, die ein angedeuteter Brückenschlag zur Grindcore/Punk-Wurzel des Musikers sein könnte. Drückt sie doch eine ähnliche Aufgewühltheit, fast Unzufriedenheit aus, wie sie bei Shane Emburys anderen Bands (vornehmlich NAPALM DEATH) in den Texten zu finden ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Decay is the Matrix of Fertility
- Excarnation
- Beware your Subconcious Destroyer
- Flesh Altar
- Vincit Qui Se Vincit
- Constellation of Archetypes
- Embrace The Shadow
- Mind Rat
- De Omnibus Dubitandum Est
- The Vertical Labyrinth
- Keys - Shane Embury
- Sonstige - Shane Embury (Komposition, Sounds, Synthesizer), Tim Drin (Saxophon)
- V.I.T.R.I.O.L. (2024) - 11/15 Punkten
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